Live8
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- Voller-Jorgi
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Live8
Wie findet ihr das es wieder ein Festival geben wird?
Ich finde es ganz OK, wie ist eure Meinugn dazu?
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- hebra
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ich finde es klasse, fand es damals schon toll, all die grossen Superstars auf einer Bühne zu sehen (Status Quo, Queen, David Bowie...), ist ja schon 20 Jahre her..und immer noch sterben täglich Kinder in unglaublicher Armut..
die Bands , die bis jetzt bestätigt sind, können sich sehen lassen:
Paul McCartney, U2, Bon Jovi, REM, Velvet Revolver und mehr!
Supi!!
die Bands , die bis jetzt bestätigt sind, können sich sehen lassen:
Paul McCartney, U2, Bon Jovi, REM, Velvet Revolver und mehr!
Supi!!
[color=indigo]it ain´t a crime to be good to yourself [/color] :naughty:
[img]http://msnsmileys.net/y/smileys/Yin_Yang/yin_yang_10_animated.gif[/img]
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Ich finde es auch klasse, daß Sir Bob Geldof einen zweiten Anlauf nimmt (angeblich hat er ja immer noch Schulden, die durch die Organisation von LiveAid entstanden sind)! Der Mann ist einfach Spitze! Und daß sich eine Band wie Pink Floyd für diesen Anlaß wieder zusammenfindet, zeigt schon, daß diese Idee auch in der Musik-Industrie mehr als angenommen wird!
Hallo zusammen! Nachdem jetzt ja doch noch Musiker
aus Afrika beim LIVE8 mitmachen dürfen, habe ich hier
mal einen interessanten Artikel gefunden, den ich Euch
nicht vorenthalten möchte:
Wer instrumentalisiert wen?
Das sei "ein guter Anfang", freute sich der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu, und die rund 70.000 Besucher eines "U2"-Konzerts in der Schalker Arena jubelten, als Sänger Bono den eben bekannt gewordenen Beschluss der G-8-Staaten verkündete. Und so kommt es in diesen Tagen überall zu einem solidarischen Schulterschluss zwischen Politik und Popmusik, wobei es so aussieht, als würden die Musiker die Politiker vor sich hertreiben - in einen Kampf gegen die Armut, für eine Welt, in der es gerecht zugeht, niemand hungern muss und alle Kinder CD-Player haben, um die Live-Mitschnitte der Benefiz-Konzerte gegen die Armut zu hören. Werden die Musiker schaffen, was den Polikern nicht gelungen ist? Fest steht: Man kann nicht genau sagen, wer wen instrumentalisiert.
"Live 8"-Unterstützer Bono: Gegenseitiges Geschäft
Vermutlich handelt es sich um ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Bono von U2 besucht den EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso in Brüssel und fordert ihn auf, "für die Ärmsten der Welt die Entwicklungshilfe spürbar zu erhöhen". Barroso nimmt sich für Bono frei und lässt sich mit ihm fotografieren. Dann geht ein Bild um die Welt, auf dem der Pop-Musiker und der EU-Manager zu sehen sind, wie sie in heiterer Verbundenheit mit den Hungerleidern in aller Welt das V-Zeichen für die Fotografen machen. Die dazugehörige Geschichte ist in sechs Worten ausführlich erzählt. "Rocksänger Bono kämpft für die Armen".
Das tun inzwischen viele. Fast jeder Star und jedes Sternchen, von Britney Spears bis Jeanette Biedermann, von Steven Spielberg bis Veronika Ferres hat entweder eine eigene Stiftung zur Unterstützung notleidender Kinder in der Dritten Welt oder er bzw. sie reist im Auftrag wohltätiger Organisationen durch Krisen- und Katastrophengebiete. Was immer die mobilen Sozialarbeiter aus dem Show-Business machen, in einem Punkt sind sich alle einig: Vor allem in Afrika sterben die Menschen an Aids, Dürre und Hunger, "weil sie zu arm sind" ( Bob Geldof).
Kontraproduktive Spenden
Das ist der Ausgangspunkt aller Überlegungen - und das Ziel aller Aktivitäten. Dabei sind sich alle Ökonomen, die sich mit der Wirtschaft in den Entwicklungsländern beschäftigen, einig: Es kommt nicht auf die Höhe der Hilfszahlungen, sondern vor allem darauf an, wie ein Land regiert wird, wie groß das Ausmaß der Korruption ist, ob die Regierung die Geschäfte zu ihrem Nutzen betreibt oder freien Handel ermöglicht.
In totalitär geführten Staaten, in Ländern, die gegeneinander Krieg führen oder im ständigen Bürgerkrieg existieren, sind Spenden ausgesprochen kontraproduktiv. Sie ermöglichen es der Regierung, die Ressourcen für ihre Waffengänge einzusetzen, während die Bevölkerung von ausländischen Hilfsorganisationen versorgt wird. So werden die Zustände nur zementiert.
Simbabwes Präsident Mugabe: Das Land platt gemacht
Wenn Bono & Co. den Hungernden und Unterdrückten wirklich helfen wollten, dann müssten sie alles daran setzen, ihre "Live 8" Konzerte in der sudanesischen Provinz Darfour zu veranstalten oder, noch besser, in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe, wo Robert Mugabe regiert, der sein Land beharrlich in den Ruin treibt. Nachdem er die weißen Farmer enteignet hat, wodurch sich die Lebensbedingungen der schwarzen Landarbeiter nicht verbessert haben, ist er jetzt im Begriff, die städtische Opposition zu erledigen. Mugabe ließ ganze Stadtviertel platt machen und Tausende verhaften - ohne dass dies in Europa mehr als ein müdes "Der, schon wieder!" ausgelöst hätte. Da wäre ein Super-Popkonzert das Richtige, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die Zustände in einem Land zu lenken, das unter hausgemachter Gewalt leidet.
Aber Europa mag es eher symbolisch. Am 12. Juni war der "Welttag gegen Kinderarbeit". Er ging ebenso unbemerkt vorbei wie der "Tag des Schlafes" eine Woche später. Der "Welttag gegen Kinderarbeit" sollte die geschätzten 18o bis 250 Millionen Kinder ins Licht rücken, die für wenig Geld unter schrecklichen Bedingungen schuften müssen. In Indien z. B. arbeiten viele Kinder in Steinbrüchen.
Und zwei Drittel aller Grabsteine in Deutschland werden aus Indien eingeführt. Nun soll ein Verein gegründet werden - Vorsitz: Norbert Blüm, Ex-Arbeitsminister -, der die aus Indien eingeführten Grabsteine darauf überprüfen will, ob an ihrer Herstellung Kinder unter 14 Jahren beteiligt waren. Keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass nur wenige Kinderarbeiter einen gültigen Ausweis mit sich führen, der ihr Alter verrät.
Für die Unbedenklichkeitserklärung der Grabsteine soll eine Gebühr von drei Prozent des Preises erhoben werden. Damit werden dann die Kontrolleure des Vereins bezahlt, die die Steinbrüche überprüfen. Wie viele Kontrolleure braucht man für ein Land, das neunmal so groß ist wie die Bundesrepublik, in dem eine Milliarde Menschen leben und wo es mehr Steinbrüche gibt als Norbert Blüm Haare auf dem Kopf hat?
Früher, bevor die Künstler und die Polit-Rentner die Sache in die Hand nahmen, hieß es: Entwicklungshilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das stimmt noch immer. Die Entwicklungshelfer helfen - vor allem sich selbst.
Quelle: Spiegel online
aus Afrika beim LIVE8 mitmachen dürfen, habe ich hier
mal einen interessanten Artikel gefunden, den ich Euch
nicht vorenthalten möchte:
Wer instrumentalisiert wen?
Das sei "ein guter Anfang", freute sich der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu, und die rund 70.000 Besucher eines "U2"-Konzerts in der Schalker Arena jubelten, als Sänger Bono den eben bekannt gewordenen Beschluss der G-8-Staaten verkündete. Und so kommt es in diesen Tagen überall zu einem solidarischen Schulterschluss zwischen Politik und Popmusik, wobei es so aussieht, als würden die Musiker die Politiker vor sich hertreiben - in einen Kampf gegen die Armut, für eine Welt, in der es gerecht zugeht, niemand hungern muss und alle Kinder CD-Player haben, um die Live-Mitschnitte der Benefiz-Konzerte gegen die Armut zu hören. Werden die Musiker schaffen, was den Polikern nicht gelungen ist? Fest steht: Man kann nicht genau sagen, wer wen instrumentalisiert.
"Live 8"-Unterstützer Bono: Gegenseitiges Geschäft
Vermutlich handelt es sich um ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Bono von U2 besucht den EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso in Brüssel und fordert ihn auf, "für die Ärmsten der Welt die Entwicklungshilfe spürbar zu erhöhen". Barroso nimmt sich für Bono frei und lässt sich mit ihm fotografieren. Dann geht ein Bild um die Welt, auf dem der Pop-Musiker und der EU-Manager zu sehen sind, wie sie in heiterer Verbundenheit mit den Hungerleidern in aller Welt das V-Zeichen für die Fotografen machen. Die dazugehörige Geschichte ist in sechs Worten ausführlich erzählt. "Rocksänger Bono kämpft für die Armen".
Das tun inzwischen viele. Fast jeder Star und jedes Sternchen, von Britney Spears bis Jeanette Biedermann, von Steven Spielberg bis Veronika Ferres hat entweder eine eigene Stiftung zur Unterstützung notleidender Kinder in der Dritten Welt oder er bzw. sie reist im Auftrag wohltätiger Organisationen durch Krisen- und Katastrophengebiete. Was immer die mobilen Sozialarbeiter aus dem Show-Business machen, in einem Punkt sind sich alle einig: Vor allem in Afrika sterben die Menschen an Aids, Dürre und Hunger, "weil sie zu arm sind" ( Bob Geldof).
Kontraproduktive Spenden
Das ist der Ausgangspunkt aller Überlegungen - und das Ziel aller Aktivitäten. Dabei sind sich alle Ökonomen, die sich mit der Wirtschaft in den Entwicklungsländern beschäftigen, einig: Es kommt nicht auf die Höhe der Hilfszahlungen, sondern vor allem darauf an, wie ein Land regiert wird, wie groß das Ausmaß der Korruption ist, ob die Regierung die Geschäfte zu ihrem Nutzen betreibt oder freien Handel ermöglicht.
In totalitär geführten Staaten, in Ländern, die gegeneinander Krieg führen oder im ständigen Bürgerkrieg existieren, sind Spenden ausgesprochen kontraproduktiv. Sie ermöglichen es der Regierung, die Ressourcen für ihre Waffengänge einzusetzen, während die Bevölkerung von ausländischen Hilfsorganisationen versorgt wird. So werden die Zustände nur zementiert.
Simbabwes Präsident Mugabe: Das Land platt gemacht
Wenn Bono & Co. den Hungernden und Unterdrückten wirklich helfen wollten, dann müssten sie alles daran setzen, ihre "Live 8" Konzerte in der sudanesischen Provinz Darfour zu veranstalten oder, noch besser, in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe, wo Robert Mugabe regiert, der sein Land beharrlich in den Ruin treibt. Nachdem er die weißen Farmer enteignet hat, wodurch sich die Lebensbedingungen der schwarzen Landarbeiter nicht verbessert haben, ist er jetzt im Begriff, die städtische Opposition zu erledigen. Mugabe ließ ganze Stadtviertel platt machen und Tausende verhaften - ohne dass dies in Europa mehr als ein müdes "Der, schon wieder!" ausgelöst hätte. Da wäre ein Super-Popkonzert das Richtige, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die Zustände in einem Land zu lenken, das unter hausgemachter Gewalt leidet.
Aber Europa mag es eher symbolisch. Am 12. Juni war der "Welttag gegen Kinderarbeit". Er ging ebenso unbemerkt vorbei wie der "Tag des Schlafes" eine Woche später. Der "Welttag gegen Kinderarbeit" sollte die geschätzten 18o bis 250 Millionen Kinder ins Licht rücken, die für wenig Geld unter schrecklichen Bedingungen schuften müssen. In Indien z. B. arbeiten viele Kinder in Steinbrüchen.
Und zwei Drittel aller Grabsteine in Deutschland werden aus Indien eingeführt. Nun soll ein Verein gegründet werden - Vorsitz: Norbert Blüm, Ex-Arbeitsminister -, der die aus Indien eingeführten Grabsteine darauf überprüfen will, ob an ihrer Herstellung Kinder unter 14 Jahren beteiligt waren. Keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass nur wenige Kinderarbeiter einen gültigen Ausweis mit sich führen, der ihr Alter verrät.
Für die Unbedenklichkeitserklärung der Grabsteine soll eine Gebühr von drei Prozent des Preises erhoben werden. Damit werden dann die Kontrolleure des Vereins bezahlt, die die Steinbrüche überprüfen. Wie viele Kontrolleure braucht man für ein Land, das neunmal so groß ist wie die Bundesrepublik, in dem eine Milliarde Menschen leben und wo es mehr Steinbrüche gibt als Norbert Blüm Haare auf dem Kopf hat?
Früher, bevor die Künstler und die Polit-Rentner die Sache in die Hand nahmen, hieß es: Entwicklungshilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das stimmt noch immer. Die Entwicklungshelfer helfen - vor allem sich selbst.
Quelle: Spiegel online
- juxx
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Ich war (leider nur) Zaungast bei Live 8 in London. Im "anderen KISS-Board" gibt es dazu einen kleinen, allerdings recht unspektakulären Nachbericht. Wer dennoch interessiert daran ist, findet ihn hier.